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Graffiti-Künstlerin wird von der GSE und dem Future Campus Ruhr begleitet

25. Juli 2022 Future Campus Ruhr

Eine Ausstellung zu kuratieren fordert einiges ab: Kunstverständnis, Organisations- und Planungstalent und nicht zuletzt auch Kommunikationsstärke. Das und vieles mehr bringt aktuell Christina Roewer als Kuratorin der Ausstellung mit Bildern von Javan van Zandt und Sven Kleis im Future Campus Ruhr (Schützenbahn 19-21) ein.
Für die junge Frau ist es eine Aufgabe, die sie mit Herzblut angeht, die sie aber auch enorm fordert. Denn der Weg bis hier war für Christina Roewer oft steinig: Die Schule musste sie abbrechen, ebenso Ausbildungen, mit der Freiberuflichkeit als Künstlerin scheiterte sie schließlich. Warum? Gesundheitliche Einschränkungen machen es der Graffiti-Künstlerin schwer, unter anderem leidet sie an Narkolepsie. Bei der Krankheit werden Betroffene am hellichten Tag von Schlafattacken überfallen. Auch ausreichender Schlaf kann daran nichts ändern. „Als endlich klar war, warum ich immer wieder einschlafe, war ich wenigstens schon etwas weiter. Aber beruflich war es immer noch schwer, etwas Passendes zu finden“, so die 38-Jährige.
Als Christina Roewer zu den GSE-Werkstätten für behinderte Menschen kam, war sie schnell mit dem Zentralen Integrationsmanagement der GSE in Kontakt. Hier werden Kontakte zu anderen Unternehmen gepflegt, für Personen, die sich beruflich gerne außerhalb einer Werkstatt wieder auf den allgemeinen Arbeitsmarkt vorbereiten wollen, trotzdem aber die nötige Unterstützung und Begleitung von GSE-Mitarbeitern auf diesem Weg erhalten.
Ein Glücksfall für Christina Roewer war, dass bereits ein Kontakt zu Peter Petersen, Kreativer und Gründer des Future Campus Ruhr, einem Multifunktion-Kreativstudio, bestand. „Hier arbeite ich frei und abwechslungsreich. Ich nehme an den Team-Meetings teil, kann mit zu Außenterminen und meine eigenen Ideen einbringen.“

Zudem bekommt die Graffiti-Künstlerin durch Peter Petersen das Handwerkszeug für eine erfolgreiche Freiberuflichkeit an die Hand. „Unter anderem ermitteln wir gemeinsam mit Chrissy realistische Preise für Ihre Arbeiten und helfen ihr, sich gut zu organisieren“, so Petersen. Und sollte eine Schlafattacke im Anmarsch sein, findet sich in dem großen Kreativstudio immer irgendwo eine Couch als Rückzugsort. Stefanie Berberich und Alexander Kirschbaum vom GSE-Integrationsmanagement begleiten Christina Roewer parallel Stück für Stück auf dem Weg in eine neue, diesmal erfolgreiche Freiberuflichkeit.

Christina Roewers aktuelles Projekt ist das Kuratorium der laufenden Ausstellung in der „Gallerage“ des Future Campus Ruhr, erreichbar am besten über den Hintereingang des Hauses. Geöffnet ist die Ausstellung montags und dienstags von 14 bis 18 Uhr sowie nach Absprache noch bis zum 31. Juli. Christina Roewer ist dann vor Ort. Genau wie bei der Vernissage: „Den Tag kann ich mir rot im Kalender anstreichen! Ich war so unter Anspannung, dass ich den ganzen Tag nicht geschlafen habe. Und es war ein wirklich schöner Tag.“